Peter Maurer, Anton Bruhin, Céleste Bollack, Zahra Atifi, Katalin Branner,
René Wohlgemuth, Martin Senn, Stella Glitter, Dieter Kuhn,
Maria Pilar, Mieko (Kathy Mueller-Moser), Corinne Güdemann,
Rosina Kuhn, Andrea Muheim, Mara-Elsa Montoya, Soon Young Lee, Marco Weilenmann,
El Frauenfelder, Eva Bertschinger, Maria Pomiansky, Luzian Spescha,
Iancu Sorell, Regula Stücheli, Thomas Blumer, Alex Zwahlen, u.v.a.
Meine Kunstsammlung träumt in Rüdlingen, wo sie ein schönes Plätzchen gefunden hat, vergnügt und etwas verschlafen vor sich hin.
Die Mutter Miriam Ammann-Früh hat sie mir vor vielen Jahren überlassen, und ich habe sie mit grossem Willen und literweise Herzblut zu einer echt glänzenden Perle auf dem Territorium der Helvetischen Konföderation ausgebaut.
Da ich selber Künstler bin und viele Künstlerinnen und Künstler gut kenne, habe ich über die Zeit mit wenigen Ausnahmen Kunstwerke aus meinem Freundeskreis in Zürich und Paris erstanden.
Die Sammlung umfasst neben grösseren Werkgruppen von Anton Bruhin, René Wohlgemuth, Céleste Bollack und Zahra Atifi Teile des Frühwerks meines Onkels, des bekannten Malers und Zeichners Eugen Früh, den gesamten fotografischen Nachlass meiner Mutter und ein breitgefächertes Legat des Farbvirtuosen und in den Tiefen der Seele schürfenden Malers und Bildhauers Peter Maurer.
Macht es überhaupt Sinn, in diesen Zeiten grosser Unsicherheit eine Sammlung von Kunstwerken zu hegen und zu pflegen?
Ich frage mich dies oft, besonders wenn ich am Fotografieren, Archivieren und Herumschieben der Skulpturen und Bilder bin.
Zu einer überzeugenden Antwort bin ich bis jetzt nicht gekommen.
Am ehesten sehe ich darin eine Zwischenlagerung an einem Ort zwischen den Welten und Zeiten, eine «vorläufige» Deponierung, trotz der «Schwere» der Werke flüchtig wie Schnee und ohne Perfektion und klare Linie, aber wundervoll und voll wunderbarer Schätze.
Es ist mir selber nicht klar, warum ich mich zur Arbeit dieser Künstlerin und jenes Künstlers hingezogen fühle und zu anderen nicht.
Warum gerade möchte ich, dass dieses eine Werk unbedingt Teil der Sammlung ist, und warum glaube ich, dass ohne dieses die Kollektion nur halbbatzig und unvollständig daherkommt?
Gewiss ist, dass meine Familie voller Schicksale und Menschen ist, die emigriert sind, die geflüchtet sind aus unerträglichen Zuständen mit der vielleicht trügerischen aber berechtigten Hoffnung, dass alles besser wird.
Das Gefühl auf der Flucht zu sein, bestimmte meine Kindheit, ob es nun realistisch war und ist oder nicht, und es bestimmt mich noch heute.
Deshalb fühle ich mich vielleicht zu Kunstwerken hingezogen, die eine kurze Rast erlauben, einen Augenblick des Innehaltens und der Geborgenheit, und die von etwas künden, das jenseits der Welt ist, wie sie sich uns gerade jetzt präsentiert.
Ja, viele der Künstlerinnen und Künstler, die in meiner Sammlung vertreten sind, sind Emigrantinnen und Emigranten – im eigentlichen und übertragenen Sinn – und damit auch Immigranten in die Schweiz, in die Kantone, Städte und Dörfer.
Aber ob dies der Schlüssel zur Bedeutung der Sammlung ist, vielleicht?